Post-Transformation: transfair stellt Forderungen

Post/Logistik

Post-Trans­for­ma­ti­o­n: transfair stellt Forderungen

Digitalisierung, veränderter Leistungsauftrag: Die Post ist im Wandel. transfair hat den Prozess scharf im Auge. Im November hat der Personalverband dem Konzern eine Resolution mit zwei zentralen Forderungen übergeben: Die Post soll zeitgemässe Arbeitsbedingungen bieten und die Mitarbeitenden in die Transformation einbeziehen. Jetzt ist die Antwort des Post-Personalmanagements da. Für transfair gibt es noch Luft nach oben.

Kerstin Büchel
Frau gibt an einem Paketautomat ein Paket auf

In Kürze

  • Die Post im Wandel. Damit die Interessen der Mitarbeitenden nicht auf der Strecke bleiben, hat transfair der Post eine Resolution mit Forderungen übergeben.
  • Nun hat die Post geantwortet. Für transfair gibt es insbesondere beim Thema Arbeitsbelastung noch Luft nach oben.

Immer strafferes Arbeitstempo

Letzte Woche hat der Bundesrat die strategischen Ziele 2025 bis 2028 für die Post verabschiedet. Damit bestätigt er die Transformation zur «Post von morgen». transfair hat diesen Prozess scharf im Auge. Denn der Personalverband weiss: Digitalisierung und Kostendruck wirken sich auf die Mitarbeitenden aus – diese sind mit einer steigenden Arbeitslast und einem immer straffer werdenden Arbeitstempo konfrontiert.

Deshalb hat transfair bei der Post (und seinen anderen Sozialpartnern der Branche Post/Logistik) im November 2024 eine Resolution eingereicht. Zwei grundsätzliche Forderungen stehen im Zentrum.

  • Die Post soll zeitgemässe und vorbildliche Arbeitsbedingungen bieten
    Dazu zählen eine angemessene Arbeitsbelastung und eine Tourenplanung, die die Gesundheit erhält.

  • Die Mitarbeitenden müssen Veränderungen mitgestalten können
    Die Digitalisierung und die Reduktion auf 600 Postfilialen bis 2028 stellt aktuell ganze Berufsbilder bei der Post auf den Kopf. Hier müssen die Leute mitgenommen und eingebunden werden, damit sie sich entsprechend entwickeln können. Dafür brauchen sie ein Mitwirkungsrecht. Zudem haben die Mitarbeitenden Anspruch auf Begleitung, Beratung sowie Umschulung, Aus- und Weiterbildung.

Post verweist auf breites Weiterbildungsangebot

Auf diese Forderungen hat transfair jetzt Antwort von der Post erhalten. Darin weist das Personalmanagement auf ein breites internes und externes Weiterbildungsangebot hin. Zudem gebe es die Option eines temporären, postinternen Stellenwechsels, um in anderen Abteilungen und Funktionen Erfahrung zu sammeln. «All diese Bestrebungen im Bereich Aus- und Weiterbildung tragen massgeblich dazu bei, die Arbeitsmarktfähigkeit unserer Mitarbeitenden zu fördern.» Bereiche, in denen sich ganze Berufsfelder veränderten, begleite und unterstütze man gezielt.

Auch mit der Gesundheit der Mitarbeitenden setze sich die Post bewusst auseinander. Laut Personalmanagement gewährleisten zum Beispiel verschiedene Initiativen eine bessere Reintegration nach einem Ausfall. Zudem wolle man die Datenanalyse verbessern, um rascher die Gründe für die sehr hohe Arbeitsbelastung und hohen Absenzen zu erkennen und rechtzeitig Gegenmassnahmen ergreifen zu können.

Menschen dürfen nicht wie Maschinen verplant werden!

transfair begrüsst die Stossrichtung der Post, sieht aber durchaus noch Luft nach oben, zum Beispiel bei der Tourenplanung. Menschen dürfen nicht wie Maschinen verplant werden, das macht auf Dauer krank! Viel nachhaltiger sind eine sinnvolle Arbeitsorganisation und ein vernünftiges Arbeitstempo. Auch in den Postfilialen gilt es, den Stress zu reduzieren. Aktuell ist der Verkaufsdruck enorm. Voraussetzung für eine angemessene Arbeitsbelastung ist natürlich, dass die Post genügend Personal anstellt.

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