Arbeitslast bei der Post: Bewegung beim gelben Riesen

Post/Logistik

Arbeitslast bei der Post: Bewegung beim gelben Riesen

Im November hatte Post-CEO Roberto Cirillo in der Coopzeitung verkündet, die Arbeitslast seiner Mitarbeitenden sei gesunken. transfair wies daraufhin in einem offenen Brief auf die oft übermässige Belastung in der Paketzustellung und -sortierung hin. Jetzt will der Bereich Logistik-Services gemeinsam mit den Personalverbänden Lösungen finden, um die Arbeitsbelastung schnell zu reduzieren.

Kerstin Büchel
Grosse Arbeitslast bei der Post im Bereich Logistik

10 Stunden und mehr sind die Regel

Diese Woche wandte sich der Leiter Operations des Bereichs Logistik-Services, Stefan Nolte, an seine Mitarbeitenden. In einer internen Mitteilung äusserte er sich zum Thema Arbeitsbelastung. Diese ist, wie transfair weiss, speziell in der Paketsortierung und -zustellung oft übermässig hoch. Uns sind Fälle bekannt, in denen 10- oder mehr Stunden-Arbeitstage die Regel sind – und zwar in einem Ausmass, dass Mitarbeitende krank werden und Ausfälle zunehmen. Jetzt in der Vorweihnachtszeit kämpfen die Mitarbeitenden mit Stress pur.

Logistik-Services will schnell Massnahmen ergreifen

«Eure Gesundheit ist uns sehr wichtig», versicherte Stefan Nolte in seiner Mitteilung. Gemeinsam mit transfair und der Gewerkschaft syndicom wolle er schnell griffige Massnahmen entwickeln – in Sachen Planung, Prozesse, Sendungsstrukturen und effektive Arbeitszeiten. Zudem arbeite sein Bereich mit Hilfe von Datenspezialistinnen und Datenspezialisten an einer schweizweiten Analyse mit Fokus auf Arbeitszeiten, Sendungsmengen und -gewichte.

transfair begrüsst die Anstrengungen, bleibt aber kritisch

transfair begrüsst diese Anstrengungen sehr und wird alles daran setzen, die Arbeitslast für die Mitarbeitenden zu reduzieren. Der Personalverband wird diesen Prozess weiterhin eng und kritisch begleiten.

42-Stunden-Woche für alle!

Die Diskussion rund um die Arbeitsbelastung der Post-Mitarbeitenden nahm Fahrt auf, nachdem Post-CEO Roberto Cirillo im November in der Coopzeitung verkündet hatte, die Arbeitsbelastung seiner Angestellten sei gesunken. transfair stellte in einem offenen Brief richtig, dass das nicht für alle Konzernbereiche gilt. Zudem nahmen wir die Gelegenheit wahr, wieder einmal die konzernweite Umsetzung der 42-Stunden-Woche zu fordern. Diese ist im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Post CH verankert und muss endlich auch in der Paketzustellung und -sortierung umgesetzt werden.