SPS Switzerland AG: Die Schliessung der Niederlassung in Bedano hat schwerwiegende Folgen für Mitarbeitende

Post/Logistik

SPS Switzerland: Schliessung des Standorts Bedano gravierend für Personal

Ende August 2024 kündigte SPS Switzerland AG die Schliessung der Geschäftsstelle in Bedano bis Ende 2025 an. Diese Meldung sorge für grosse Besorgnis, denn die Arbeitsstellen von 17 Personen sind bedroht. Die Mitarbeitenden stehen vor dem Aus, denn entsprechende Stellen sind im italienisch-sprachigen Raum äusserst dünn gesiedelt. transfair fordert daher, dass das Unternehmen seine Verantwortung gegenüber den Angestellten wahrnimmt.

Diego Frieden
SPS Switzerland AG: Die Schliessung der Niederlassung in Bedano hat schwerwiegende Folgen für Mitarbeitende

In Kürze

  • SPS Switzerland AG will Betrieb im Tessin per Ende 2025 schliessen, davon sind 17 Mitarbeitende betroffen.
  • SPS Switzerland hat am 23. September weitere Details zur Umsetzung des Entscheids bekannt gegeben.
  • transfair hat die Firma getroffen: Eine Massnahme wurde zugunsten des ganzen Personals getroffen, aber der Personalverband erwartet von der Firma mehr.

Strategiewechsel nach Kundenverlust und Mietvertragskündigung

SPS Switzerland bietet Dienstleistungen im Bereich Business Process Outsourcing und Dokumentenmanagement an und wollte seine Tätigkeit ursprünglich auf drei Standorte in der Schweiz (Bedano, Härkingen, Mülligen) konzentrieren. Nach der Mietvertrag für die Räumlichkeiten in Bedano durch den Besitzer gekündigt wurde, revidierte SPS Switzerland seine Strategie: Der Verlust mehrerer grosser Kunden und der daraus resultierende Geschäftsrückgang gab den Ausschlag, die gesamte Tätigkeit in die Deutschschweiz zu verlagern.

Mitarbeitende stehen vor dem Aus

Für die 17 betroffenen Mitarbeitenden in Bedano und ihre Familien sind die Folgen gravierend: Da die Arbeitsmöglichkeiten im Tessin in diesem spezialisierten Geschäftsbereich ohnehin knapp sind, wird es für die meisten schwierig sein, eine vergleichbare Stelle zu finden. Diego Frieden, Verantwortlicher für die SPS-Sozialpartnerschaft bei transfair, fordert: «SPS Switzerland muss konkrete Lösungen für die Angestellten bereithalten und den Mitarbeitenden umfassende flankierende Massnahmen bieten.»

Versetzung in die Deutschschweiz ist kaum eine Option

SPS Switzerland hat gestern weitere Details zur Umsetzung des Schliessungsentscheids bekannt gegeben. Das Unternehmen bestätigte, dass nur zwei der 17 Mitarbeitenden die Bedingungen des GAV erfüllen, um in den Genuss einer fünfmonatigen Kündigungsfrist zu kommen. Nur fünf bis sechs Personen seien offen für eine Versetzung in die Deutschschweiz, während für alle anderen eine ordentliche Kündigung vorgesehen sei.

Kündigungsfrist von 6 Monaten als wichtiger Schritt – doch es braucht zusätzliche Massnahmen

Zwar vereinbarte SPS mit transfair, allen von der Schliessung betroffenen Mitarbeitenden eine einheitliche sechsmonatige Kündigungsfrist zu gewähren, wodurch allen Mitarbeitenden auf Ende März 2025 gekündigt wird. Diese verlängerte Kündigungsfrist beurteilt der Personalverband als positiven Schritt. Zudem erklärte sich SPS bereit, wie im GAV festgelegt, Schulungen zur Verbesserung der Wiederbeschäftigungschancen der Mitarbeitenden zu finanzieren. Doch Diego Frieden betont: «transfair ist mit diesen Massnahmen nicht zufrieden, denn sie federn die Schwierigkeiten, die auf die Mitarbeitenden zukommen, nicht angemessen ab».

transfair überzeugt : mehr ist möglich!

transfair verlangt deshalb weitere Unterstützung. Dazu gehören zusätzliche finanzielle Mittel oder Programme zur Umschulung der Angestellten sowie verstärkte Anstrengungen der Firma, im Tessin neue Arbeitsmöglichkeiten für das Personal zu finden. Auf die Frage, ob es im Tessin mit anderen Unternehmungen in Kontakt sei, die Personal mit ähnlichen Qualifikationen suchen, antwortete das Unternehmen jedoch negativ. Es gab an, im Tessin über kein ausreichendes Netzwerk zu verfügen, um solche Kontakte zu knüpfen. transfair hofft, dass das Unternehmen bis Mitte Oktober auf die Vorschläge zur Unterstützung des Personals besser eingeht als bisher.

 

 

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Stellvertretender Branchenleiter Post/Logistik & Zentralsekretär

Diego Frieden