Neuer und verbesserter Presto-GAV

Post/Logistik

Neuer und verbesserter Presto-GAV

Die Verhandlungen waren zäh und langwierig. Endlich kamen die Sozialpartner doch noch zur Einigung, welche die Löhne des Presto-Personals deutlich verbessert. Mit dieser Vereinbarung werden sowohl die Mindestlöhne als auch die Löhne der Mitarbeitenden mit einem über mehrere Jahre leicht steigenden Lohn kontinuierlich angehoben, bis ein angemessenes Niveau erreicht ist.

Diego Frieden

In Kürze

  • transfair und die Tochtergesellschaft der Post haben sich nach langen Verhandlungen auf einen neuen GAV geeinigt.
  • Die Vereinbarung sieht eine kontinuierliche Lohnerhöhung während 7 Jahren bis zum Erreichen bestimmter Ziellöhne vor. Sowohl die Mindestlöhne als auch die Löhne im Allgemeinen werden erhöht, werktags sowie sonntags.
  • transfair ist zufrieden und erleichtert über das Ergebnis

Der vierte Anlauf war endlich erfolgreich: Bei der letzten Verhandlung fanden die Sozialpartner eine dauerhafte und sowohl für die Belegschaft als auch für das Unternehmen zufriedenstellende Lösung. Presto verpflichtet sich, die Löhne bis 2031 regelmässig zu erhöhen. Im Gegenzug verzichten transfair und die Mitarbeitenden während dieser Zeit auf Lohnverhandlungen, ausser bei hoher Inflation. Gleichzeitig tritt am 1. Juli 2024 ein neuer GAV in Kraft, der die Errungenschaften des vorherigen GAV enthält und zusätzlich die Erhöhungen integriert.

Langer Weg zum Ziel

Es dauerte fast zwei Jahre, bis – unter Einbezug der Konzernleitung der Post – eine Einigung erzielt werden konnte. An Versuchen hat es nicht gefehlt, aber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verhinderte jede nennenswerte Verbesserung, abgesehen von einer Erhöhung um fünf Rappen und der Anpassung des Mindestlohns durch die PostCom im Jahr 2023. Die jährlichen Lohnverhandlungen endeten somit für die Mitarbeitenden, deren Kaufkraft in den letzten Jahren gesunken war, mit einem frustrierenden Ergebnis. Nur mit einem langfristigen Vertrag, der Presto Planungssicherheit und den Mitarbeitenden kontinuierliche Lohnerhöhungen mit dem Ziel von 21 Franken (Kategorie «Werktag») bzw. 30 Franken (Kategorie «Sonntag») pro Stunde garantiert, konnte das gewünschte Ziel endlich erreicht werden: ein neuer Presto-GAV, der besser ist als die bisherigen.

Win-win-Situation

Für transfair war es wichtig, nicht lediglich die Mindestlöhne zu erhöhen, da dies für langjährige Mitarbeitende mit etwas höheren Löhnen kaum Verbesserung gebracht hätte. Auch wenn die Löhne im Bereich Logistik nicht mit anderen Branchen mithalten können – das nun erzielte Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung. Die jährliche Lohnerhöhung für alle Kategorien (Zustellungen an Werk- und Sonntagen) erreicht nun immerhin in jedem Fall das Niveau des tiefsten gesetzlichen Mindestlohns (zurzeit Basel-Stadt mit 21.70 Franken).