Flexiblere Bedingungen für die Zustellung der Post und Digitalisierung sollen sich auch positiv aufs Personal auswirken

Post/Logistik

Flexiblere Bedingungen für die Zustellung der Post und Di­gi­ta­li­sie­rung sollen sich auch positiv aufs Personal auswirken

Die Post erhält mehr Handlungsspielraum bei der Zustellung der Briefe und Pakete und soll ihr digitales Dienstleistungsangebot im Rahmen der Grundversicherung ausbauen. transfair fordert, dass die gesteigerte Flexibilität zum Wohl des Personals umgesetzt wird und pocht auf klare Rahmenbedingungen im Umgang mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Kerstin Büchel

Höhere Flexibilität zum Wohl des Personals umsetzen

In Zukunft muss die Post mindestens 90 Prozent der Briefe und Pakete fristgerecht zustellen. Dies im Vergleich zu den heutigen Vorgaben, die bei Briefen 97 Prozent und 95 Prozent bei Paketen verlangen. Ganzjährig bewohnte Siedlungen müssen weiterhin bedient werden, einzeln stehende Häuser künftig jedoch nicht mehr.

Die bisherigen Rahmenbedingungen führten für das Personal in der Zustellung oft zu langen Wegen und intensiven Arbeitsschichten. Die Post erhält nun mehr Flexibilität. Daher fordert transfair, dass die regulatorischen Erleichterungen vor allem auch positive Auswirkungen auf das Personal haben. Denn in Spitzenzeiten leiden Mitarbeitende in der Sortierung und Zustellung oft unter gravierendem Stress und dessen Folgeerscheinungen.

Greta Gysin, Präsidentin von transfair und Nationalrätin, verlangt: «Die Post muss die neuen Vorgaben so umsetzen, dass sie ihre Planung und Auslastung der Kapazitäten von Menschen und Maschinen verbessern und optimieren kann. So können Mitarbeitende entlastet werden von strapaziösen Schichten und anstrengenden Zustell-Touren»

Kerstin Büchel, Leiterin der Branche Post/Logistik betont zudem: «Oberstes Ziel darf nicht eine reine Kostenoptimierung sein, sondern eine Entlastung der Mitarbeitenden. Sie verdienen eine bessere Work-Life-Balance, die nun aufgrund von optimierten Arbeitsschichten leichter erreicht werden kann». Die neuen Rahmenbedingungen können zudem einen grossen Schritt bedeuten in Richtung der von den Mitarbeitenden vielfach gewünschten 5-Tage-Woche.

 

Digitale Grundversorgung ist neu Sache der Post – der Mensch muss im Zentrum bleiben

transfair begrüsst grundsätzlich die Modernisierung und Digitalisierung für die gesamte Bevölkerung. Die Digitalisierung birgt jedoch auch Risiken, insbesondere auch in Zusammenhang mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). In seiner aktuellen Resolution fordert transfair Folgendes:

  • Arbeitsplätze müssen auch bei der Implementierung von KI gesichert bleiben
  • Der Mensch und seine Bedürfnisse müssen weiterhin im Zentrum stehen
  • Datenschutz und Privatsphäre sind sicherzustellen
  • Der Personalverband muss bei der Umsetzung von KI-Technologien als Sozialpartner miteinbezogen werden

Zudem ist dringend darauf zu achten, dass jede und jeder weiterhin Zugang zu postalischen Leistungen erhält. D.h. auch ältere Menschen und solche mit Einschränkungen oder technisch weniger affine Personen müssen die Dienstleistungen nützen können. Die Post muss auch hier geeignete Massnahmen ergreifen, um die Grundversorgung zu gewährleisten. Kerstin Büchel ergänzt: «Die Digitalisierung im Postbereich ist ein Bedürfnis der Schweizer Bevölkerung und der Schweizer Wirtschaft, dem die Post nun gerecht werden kann. Doch nebst einer soliden Grundversorgung sind Datenschutz und Arbeitsplatzsicherheit ebenso wichtige Aspekte, auf die der Fokus nun ebenfalls gerichtet werden muss.»

Kontakt

Branchenleiterin Post/Logistik & Mitglied der Geschäftsleitung

Kerstin Büchel

Präsidentin und Nationalrätin

Greta Gysin