Delegiertenversammlung 2024: Künstliche Intelligenz und mögliche Folgen für die Arbeitswelt
Am 24. Mai 2024 trafen sich die Delegierten von transfair in Bern zur jährlichen Versammlung (DV). Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Zu diesem Thema hat transfair die Resolution «Schutz der Arbeitnehmenden im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz» verfasst. Diese verlangt, dass KI im Arbeitsleben nicht zum Nachtteil der Mitarbeitenden eingesetzt wird.
Resolution zur Künstlichen Intelligenz – den Menschen im Zentrum behalten
KI verändert die (Arbeits-)Welt rasant und hat für die Arbeitnehmenden weitreichende Folgen. Damit diese für das Personal nicht zu einem schwerwiegenden Nachteil werden, stellt transfair im Umgang mit KI Forderungen. Allen voran: Der Mensch und seine Bedürfnisse sollen im Zentrum bleiben! Dies bedingt, dass Unternehmen transparent informieren, wie KI-Systeme eingesetzt werden und personenbezogene Daten gilt es zu schützen. Der Personalverband verlangt zudem, bei der Implementierung von KI-Technologien bei seinen Sozialpartnern miteinbezogen zu werden. Und es braucht frühzeitige Umschulung und Weiterbildung der Arbeitnehmenden – insbesondere in Bereichen, wo Arbeitsplätze durch KI wegfallen können.
Wichtiges aus den Branchen
Öffentlicher Verkehr: Die Weichen für die Zukunft stellen
Die Verhandlungen mit der EU für ein neues Abkommen stellen die Schweiz vor Herausforderungen. Die Sondierungsgespräche zeigen, dass nach wie vor gefordert wird, den internationalen Schienenpersonenverkehr zu liberalisieren. transfair wehrt sich gegen diese gefährliche Entwicklung, damit der öffentliche Verkehr und sein Personal in der Schweiz nicht geschwächt werden. Über den aktuellen Stand der Gespräche berichtete Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, in seinem spannenden Referat.
Der Schienengüterverkehr befindet sich im Wandel: Modernisierung und Automatisierungen prägen die lange und komplexe Transformationsphase, welche die Mitarbeitenden vor grosse Herausforderungen stellt. transfair setzt sich dafür ein, dass dieser Wandel zum Wohl der Mitarbeitenden geschieht.
Öffentliche Verwaltung: Kaufkraft stärken, Löhne schützen
Die Kaufkraft des Bundespersonals hat in den vergangenen Jahren gelitten, denn die Teuerung wurde in letzten beiden Lohnrunden nicht vollständig ausgeglichen. Und in den nächsten Jahren drohen massive Kürzungen auf dem Personalkredit und der politische Druck auf das Bundespersonal nimmt stetig zu! Diese Angriffe auf das Bundespersonal müssen endlich aufhören.
transfair fordert in seiner Resolution daher für 2024 einen vollständigen Teuerungsausgleich. Auch muss die noch ausstehende Teuerung der vergangenen Jahre möglichst zeitnah ausgeglichen werden, um die Kaufkraft des Bundespersonals zu stärken.
ICT: Neue Lösungen für den Fachkräftemangel
Ein Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt, dass der Fachkräftemangel die Branche nach wie vor prägt und kreative Lösungen gefragt sind. transfair ist stolz auf den Erfolg bei den Personalvertretungswahlen Swisscom und dankt allen Kandidierenden herzlich für ihr Engagement.
Post/Logistik: Fazit zur Resolution 2023 und zum Thema Stress am Arbeitsplatz
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen den Faktor Stress endlich ernst nehmen. Es gilt, Stressfaktoren zu minimieren, damit das Personal gesund bleibt. Konkrete Schritte hierfür sind:
- Einführung der 5-Tage-Woche bei der Post
- Schutz für über 60-Jährige bei der Post (GAV-Forderung)
- Die 44-Stundenwoche im GAV Planzer Paket (anstatt der bisherigen 48 Stunden)
- Planungssicherheit bei den Einsatzplänen
- Führungspersonen insbesondere nach ihrer Sozialkompetenz auswählen und weiterentwickeln
Wahlen: Delegierte bestätigen Greta Gysin als Präsidentin
Auch an der diesjährigen DV standen Wahlen auf dem Programm: Nationalrätin Greta Gysin wurde für eine weitere 4-jährige Amtsperiode als Präsidentin wiedergewählt. Dario Pollinger bleibt ebenfalls eine weitere Amtsperiode im Vorstand.
Die Wahlen der Geschäftsprüfungskommission (GPK) werden um 1 Jahr verschoben, Urs Baumgartner stellt sich noch bis 2025 zur Verfügung, bis seine Nachfolge geregelt ist.
Mitgliederentwicklung, Finanzen und Co.
Und wie jedes Jahr brachte die diesjährige DV auch einige administrative Belange mit sich. Geschäftsführerin Tanja Brülisauer präsentierte den Delegierten Bilanz und Erfolgsrechnung 2023 sowie die neusten Zahlen zur Mitgliederentwicklung, die durchaus positiv stimmen. Die Delegierten verabschiedeten das profil 2024 – den Geschäftsbericht von transfair –und genehmigten den GPK-Bericht. Auch hiessen die Delegierten das Budget 2024 und die 5-Jahresplanung gut.