Sparmassnahmen hinterlassen Spuren bei Agroscope

Öffentliche Verwaltung

Spar­mas­snah­men hinterlassen Spuren bei Agroscope

Die vom Bundesrat beschlossenen Querschnittskürzungen werden für Agroscope schmerzhaft. Die rund 4 Millionen Franken, die Agroscope einsparen muss, werden den Abbau von rund 20 Stellen zur Folge haben, 10 weitere müssen über Drittmittel finanziert werden. Wie Agroscope am Sozialpartnertreffen informierte, wird dies nicht ohne Vertragsauflösungen möglich sein.

Matthias Humbel
Mitarbeiter Agroscope

Die Querschnittskürzungen des Bundesrates werden für Agroscope schmerzhaft:

  • Die Forschungsanstalt muss 4 Millionen Franken einsparen. Dies bedeutet:
    • Abbau von 20 Vollzeitstellen
    • Finanzierung von 10 weiteren über Drittmittel
  • Ohne Vertragsauflösungen nicht möglich – genaue Anzahl ist aber noch offen
  • transfair bleibt im Dialog mit Agroscope

Die Bundesverwaltung muss sparen. Die Querschnittskürzungen des Bundesrates für 2025 treffen die Forschungsanstalt mit 2 Millionen. Weitere 2 Millionen müssen voraussichtlich auch 2026 eingespart werden. Die insgesamt 4 Millionen, um die Agroscope nun das eigene Budget kürzen muss, haben es in sich. Wie die Direktorin von Agroscope, Eva Reinhard, am Sozialpartnertreffen vom 13. Juni 2024 informierte, wird dieser Einschnitt nicht ohne Vertragsauflösungen möglich sein.

Stellenabbau bei Agroscope …

Um die geforderten 4 Millionen Franken einsparen zu können, muss Agroscope rund 20 Vollzeitstellen abbauen und 10 weitere künftig über Drittmittel finanzieren. Noch sind nicht alle Stellen definiert, die abgebaut werden müssen. Klar ist aber, dass dieser Abbau nicht ohne Vertragsauflösungen – Entlassungen oder Frühpensionierungen – möglich sein wird.

... verbunden mit Leistungsabbau

Agroscope kürzt dabei die Stellen nicht linear über den gesamten Personalbestand, sondern geht strategisch vor und hat die betroffenen Bereiche anhand von vier Kriterien bestimmt: der Relevanz des Bereiches für die künftige Forschungsstrategie, dem Praxisnutzen des Themas, der proportionale Anteil des Themas am Agroscope-Budget sowie dem Volumen an generierten Drittmitteln. Die betroffenen Themen sind:

  • Forschung im Bereich Ernährung, Konsum und Lebensmittelsicherheit
  • Forschung im Bereich der Ernährung von Wiederkäuern
  • Weinforschung
  • Bodenforschung

In diesen Bereichen werden die Forschungstätigkeiten nicht vollständig eingestellt, sondern reduziert.

transfair ist verärgert

transfair warnt schon seit langem, dass die immer wiederkehrenden Querschnittskürzungen früher oder später auch zu Entlassungen führen werden. Irgendwann ist die Zitrone ausgepresst, die Luft raus. An diesem Punkt ist Agroscope nun angelangt. transfair ist verärgert darüber, dass die Mitarbeitenden von Agroscope nun die Folgen der bürgerlichen Sparpolitik ausbaden müssen. Dass Agroscope nun auch Leistungen abbaut, ist konsequent. Es muss klar sein, dass Einsparungen beim Personal nicht ohne Auswirkungen auf die Leistungen bleiben können. Für die betroffenen Mitarbeitenden müssen nun Lösungen gefunden werden, damit diese Zukunftsaussichten haben. transfair wird diesen Prozess in den Gesprächen mit Agroscope weiter begleiten.