Mehr Lohn fürs BLS-Personal

Öffentlicher Verkehr

Mehr Lohn fürs BLS-Personal

transfair hat bei den diesjährigen Lohnverhandlungen mit der BLS eine Einigung erzielt. Die Sozialpartner haben sich auf Lohnmassnahmen im Umfang von insgesamt 2,7 Prozent der Lohnsumme geeinigt. Zusätzlich gibt es noch im Bereich der GA-Fahrpreisvergünstigungen (GA-FVP) eine Anpassung. Diese Lohnmassnahmen gelten für alle Angestellten im GAV der BLS AG und BLS-Cargo (Schweiz). Für transfair ist es ein vertretbares Resultat.

Andreas «Res» Dellenbach

Asymmetrische Aufteilung

Der generelle Teil der Lohnmassnahmen von 1,2 Prozent wird asymmetrisch auf die Mitarbeitenden der BLS verteilt. Mitarbeitende mit tieferen Löhnen (bis Funktionsstufe 14) erhalten eine Lohnerhöhung von 1,7 Prozent, Mitarbeitende in den Funktionsstufen 15 bis 28 erhalten 1,0 Prozent. Mit dieser Massnahme soll die aktuelle Teuerung für die tieferen Funktionsstufen besser abgefedert werden.

1,2%
Generelle Erhöhung
0,9%
Individuelle Erhöhung
600 CHF
Einmalprämie (pro Rata)

Individuelle Erhöhung

Weitere 0,9 Prozent Lohnerhöhung ergeben sich aus dem Lohnsystem. Damit erfolgen Anpassungen aufgrund des Alters, Funktionswechsel, systematische Lohnaufstiege (Lokpersonal, Gleisbau, etc.) oder leistungsabhängige Lohnerhöhungen.

Einmalprämie

Die Einmalprämie im Umfang von maximal 600 CHF (bei Vollzeitbeschäftigung) wird noch mit dem Dezemberlohn 2023 ausbezahlt. Die Höhe ist abhängig vom Pensum. Die Gesamtsumme der Einmalzahlungen entspricht 0,6 Prozent der Lohnsumme.

Zusätzliche Massnahme von 0,5 Prozent generell

transfair hat sich nach konstruktiven Gesprächen zudem mit der BLS darauf geeinigt, im Bereich des GA-FVP die Beiträge der BLS zu harmonisieren. Die dadurch freiwerdende Geldsumme wird für alle Mitarbeitenden per 1. April 2024 nachhaltig in die Löhne eingebaut. Das Angleichen der BLS-Beiträge an das 1. Klasse-GA FVP erfolgt in zwei Schritten, welche am 1. April 2024 und am 1. April 2025 umgesetzt werden. Im Lohnausweis BLS wird beim Steuerwert des 1. Klasse-GA-FVP der höhere Selbstkostenanteil der Mitarbeitenden mitberücksichtigt.

Einschätzung von transfair

Für transfair ist es ein vertretbares Resultat. Die BLS versuchte, trotz herausforderndem Marktumfeld und diverser Abhängigkeiten und kantonalen Vorgaben, mit transfair ein tragfähiges Ergebnis zu erzielen. Das ist in einem Umfeld, in dem für die Mitarbeitenden der BLS alles teurer geworden ist und sich die Preise gemäss Konjunkturprognose des SECO auch nicht erholen werden, grösstenteils gelungen. Aber zum zweiten Mal in Folge konnte die Teuerung nicht vollständig ausgeglichen werden und die Umverteilung der Zuschüsse beim 1. Klasse GA-FVP sind ein unschöner «Erfolg». Aus sozialer Sicht sicher eine gerechte Lösung, aber nach Ansicht von transfair ist es nicht mehr als ein «Kuhhandel». Ein Lichtblick ist jedoch die Verteilung der generellen Lohnmassnahme. Dadurch, dass tiefere Lohnklassen mehr generelle Lohnerhöhung erhalten, schliesst sich die Lohnschere, was transfair sehr begrüsst.