Rückblick MilitärversicherungĀĀ ICT 2022
Robert Métrailler begrüsste die Teilnehmenden mit donnerndem Trommelwirbel und führte mit Biss und Humor durch den spannenden Tag. Diese Branchenversammlung wird seine letzte sein als Branchenleiter ICT, denn er wird im Frühling 2023 in Pension gehen. Die hohe Teuerung, der Fachkräftemangel und die atemberaubende Erfolgsgeschichte von TWINT standen im Fokus.
Tanja Brülisauer, Geschäftsführerin von transfair, präsentierte die Mitgliederzahlen – diese sind erfreulicherweise auf Kurs. Sie wies auf aktuelle Werbeaktionen hin – etwa die aktuelle Promotion «Mitglied wirbt Mitglied - Weiterempfehlen lohnt sich doppelt!».
comPlan – Rückblick auf die Wahlen des Stiftungsrats
transfair blickte auf die Wahlkampagne zurück und analysierte, wo in Zukunft Verbesserungen möglich sind. Robert Métrailler bedankte sich bei allen Kandidierenden für ihr grosses Engagement. Dem neu gewählten Stiftungsrat Massimiliano Bettosini wünscht transfair viel Erfolg mit der neuen Herausforderung. Grosser Dank gebührt Susanna Walker, die über zwei Jahrzehnte im Stiftungsrat von comPlan aktiv war und sich mit Herzblut für die Anliegen der Versicherten eingesetzt hat.
TWINT – eine beispielslose Erfolgsgeschichte
Über 2 Millionen Menschen in der Schweiz haben heute TWINT auf dem Handy. Und verhalfen der Bezahlapp zu über 200 Millionen Transaktionen im letzten Jahr. Massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hat Thierry Kneissler, Mitgründer von TWINT. Der Visionär nahm die Gäste in seiner Keynote Präsentation mit auf eine spannende Reise in die Software- und Finanzwelt. 2014 änderte sich der Markt total – es war nun erstmals technisch möglich, softwarebasierte Zahlungslösungen für das Mobile zu entwickeln. PostFinance und die TWINT Entwickler und Entwicklerinnen zeigten Courage und Commitment: Von der ersten Idee für die App mit Zahlungsfunktion bis zur Gründung der Tochterfirma TWINT vergingen nur 3 Monate. Mut zum Risiko, der sich lohnte!
Dem Personal eine Stimme geben
Sandra Lathion agiert im Verwaltungsrat der Swisscom als Personalvertreterin. Als transfair Mitglied ist es ihre höchste Priorität, den Anliegen der Mitarbeitenden Gehör zu verschaffen. Obwohl von den neun Verwaltungsratsmitgliedern nur zwei der Personalvertretung entstammen, hat ihre Stimme dennoch Gewicht. Brennende Themen, wie zunehmende Absenzen, Achtung und Vertretung der sprachlichen Minderheiten oder der Fachkräftemangel, können in die Waagschale geworfen und die Lösungsfindung vorangetrieben werden.
Lohnverhandlungen mit Swisscom
Die neue wissenschaftliche Mitarbeiterin von transfair und stellvertretende Branchenleiterin ICT, Olivia Stuber, informierte über den aktuellen Stand der Lohnverhandlungen. Am 9. November haben sich die Sozialpartner erstmals mit Swisscom getroffen. transfair präsentierte die Lohnforderungen auf Basis der allgemeinen Wirtschaftslage und wichtiger Kennzahlen. Fest steht: Der Index der Konsumentenpreise ist hoch. Es gibt Preissteigerungen bei Strom, Gas, Rohstoffen, Krankenkassenprämien usw. Der Branche geht es aber gut, und Swisscom kann ein positives Finanzergebnis vorweisen. Aus diesem Grund fordert transfair eine Lohnsummenerhöhung von fünf Prozent. Die Verhandlungen werden im Dezember und am Anfang des kommenden Jahres fortgeführt.
Entwicklungsperspektiven binden Talente
Klementina Pejic, Chief People Officer, Swisscom, betonte in ihrem Referat, dass das Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei Swisscom oberste Priorität hat. Swisscom leidet jedoch stark unter dem Fachkräftemangel und braucht innovative Lösungen. Laut dem World Economic Forum werden bis 2025 die Hälfte aller Angestellten weltweit neue Fachkenntnisse benötigen, um die Jobanforderungen erfüllen zu können. Hier setzt Swisscom an und lässt Mitarbeitende ihre Fähigkeiten einschätzen, um anschliessend weitere Handlungsschritte zu ergreifen. Es sei derzeit unmöglich, alle offenen Stellen mit Schweizer Personal zu besetzen. Internationale Fachkräfte werden daher für Standorte in Rotterdam und Riga rekrutiert. transfair hatte dieses Vorgehen in der Vergangenheit kritisiert. Pejic betont jedoch, dass auch dort hohe soziale Standards gelten. Um Fachkräfte zu halten, sei nicht nur das Gehalt wichtig, sondern langfristige Entwicklungsperspektiven, so Pejic.
Breites Engagement des Dachverbands Travail.Suisse
Der Präsident von Travail.Suisse (T.S.), Adrian Wüthrich, zeigte auf, in welchen vielfältigen Bereichen sich der Dachverband von transfair engagiert. So gibt T.S. jährlich die Studie «Barometer Gute Arbeit» zur Qualität der Arbeitsbedingungen in Auftrag. Das diesjährige Ergebnis zeigt, dass Arbeitsplätze vom Personal als sicher eingestuft werden. Jedoch nehmen Arbeitsintensität und Stressbelastung kontinuierlich zu. Derzeit sind auch die Teuerung und die Zunahme der Krankenkassenprämien ein grosses Problem, dem sich T.S. ebenfalls widmet. Weitere Schwerpunkte waren die Bewältigung der Corona Krise und eine möglichst reibungslose Integrierung von Geflüchteten aus der Ukraine. Nach der Annahme der AHV 21 sieht T.S. viel Nachholbedarf für Gleichstellung in anderen Bereichen, etwa beim Lohn.
Resolution zu Skill Change
Robert Métrailler kam auf die Resolution 2021 zurück. Die Themen Vertretung von Minderheiten in den Führungsgremien sowie die Verlagerungsstrategie von Swisscom wurden mittels Interpellation und Postulat an den Bundesrat herangetragen. Einige Punkte der letzten Resolution sind jedoch immer noch aktuell. transfair hält an seiner Forderung nach einer vorausschauenden Analyse zu in Zukunft benötigter Berufsprofile von Swisscom fest. Mitarbeitende, die sich neue Fähigkeiten aneignen müssen (Skill Change), verdienen entsprechende Unterstützung bei ihrer Weiterbildung oder Umschulung. In diesem Prozess soll die Personalvertretung enger eingebunden werden.
Nach einem letzten Überblick über das aktuelle Geschehen bei transfair, verkündete Robert Métrailler, dass bereits eine Nachfolgerin für seine Stelle gefunden wurde. Die anwesenden Mitglieder dankten ihm mit einem tosenden Applaus für sein langjähriges Engagement.