Aufholbedarf bei den Löhnen des Service Public

Lohn­for­de­run­gen 2025: Aufholbedarf bei den Löhnen des Service Public

Zum wiederholten Mal mussten die Angestellten des Service Public Reallohnverluste erleiden. Während bei der SBB und Swisscom die Löhne für 2024 noch teilweise erhalten werden konnten, ist der Verlust der Kaufkraft bei Teilen der Angestellten der Post und insbesondere der Bundesverwaltung angestiegen. So kann es nicht weitergehen: Der Personalverband transfair fordert für 2025 den vollen Ausgleich der Teuerung sowie der aufgelaufenen Restteuerung.

Olivia Stuber
Gewerkschaft transfair fordert vollen Teuerungsausgleich

Reallohnverluste sind Realität im Service Public

Die Reallohnverluste machen 2024 auch vor dem Service Public keinen Halt. Zum wiederholten Mal konnte die Teuerung in keiner Branche von transfair ausgeglichen werden. Und doch gab es Unterschiede.

Zufriedenstellende Resultate bei SBB und Swisscom

Recht akzeptable nachhaltige Lohnsummenerhöhungen konnte transfair im Bereich des öffentlichen Verkehrs verhandeln: Bei der SBB & SBB Cargo wurden die Löhne der Mitarbeitenden im Aufstieg um insgesamt 2 Prozent erhöht und es wurde eine Einmalzahlung von bis zu 1000 Franken gewährt. Die durchschnittliche Jahresteuerung 2023 von 2,1 Prozent wurde damit bei vielen Mitarbeitenden zumindest temporär fast ausgeglichen. Bei den weiteren Bahnen wurden ähnliche Resultate erzielt. Auch mit dem Verhandlungsergebnis bei der Swisscom zeigt sich transfair zumindest zufrieden. Die Lohnsumme konnte um insgesamt 1,9 Prozent erhöht werden, wobei die tieferen Löhne mehr profitierten als die höheren.

Bei Post und Bund unterdurchschnittliche Lohnergebnisse

Bei der Post zeigt sich transfair weniger erfreut. Die erzielte Lohnsummenerhöhung von 1,7 Prozent ist im Quervergleich unterdurchschnittlich, wenn auch im Rahmen der Umstände akzeptabel. Die Lohnverhandlungen mit der Bundesverwaltung verliefen letztes Jahr am schwierigsten und endeten sogar in einem Abbruch seitens Personalverbände. Die Lohnsumme von nur 1 Prozent und die verschwindend kleinen Einmalzahlungen waren inakzeptabel und führten beim Bundespersonal zu einem deutlichen Reallohnverlust.

Fazit: Die Teuerung muss endlich voll ausgeglichen werden

Fazit der letztjährigen Lohnverhandlungen und leider gemeinsamer Nenner aller Branchen von transfair ist, dass die Angestellten des Service Public Reallohnverluste erleiden mussten.

Die Forderung von transfair für 2025 lautet deshalb klar: Die Kaufkraft der Angestellten des Service Public muss zwingend erhalten bleiben und die Restanzen müssen in geeigneter Weise ausgeglichen werden!

Steigende Lebenshaltungskosten mit dem Lohn abfedern

Die diesjährigen Lohnforderungen in den Branchen von transfair konzentrieren sich deshalb insbesondere auf den Ausgleich der aktuell gemäss SECO prognostizierten Teuerung von 1,4 Prozent und die aufgelaufene Teuerung je nach Unternehmen. Des Weiteren ist bekannt, dass die Krankenkassenprämien 2025 um 6 Prozent ansteigen sollen (Prognose Comparis). Diese zusätzliche Belastung der Haushaltskassen der Angestellten des Service Public soll ebenfalls in der Lohnsumme berücksichtigt werden.

Greta Gysin, Präsidentin von transfair und Nationalrätin bringt es auf den Punkt: «Die Reallohnverluste im Service Public sind inakzeptabel. Deshalb fordert transfair für 2025 den vollen Teuerungsausgleich, sowie rückwirkend den Ausgleich der aufgelaufenen Teuerung der vergangenen Jahre. Dies ergibt Lohnforderungen zwischen 2,5 und 4 Prozent».

Für weitere Informationen:

Präsidentin und Nationalrätin

Greta Gysin