Arbeiten bei Hitze: transfair fordert verbindliche Regelungen

Arbeiten bei Hitze: transfair fordert verbindliche Regelungen

Hitzewellen nehmen zu – auch in der Schweiz. Für Angestellte können Temperaturen von über 30 Grad gefährlich sein. transfair setzt sich deshalb für verbindliche, branchenspezifische Regelungen ein.

SBB Gleisbauer arbeiten bei Hitze

In Kürze

  • Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO steigt das Unfallrisiko am Arbeitsplatz bei über 30 Grad um 5 bis 7 Prozent.
  • Hinzu kommen Risiken wie ein Sonnenstich oder Hitzschlag – dieser kann unbehandelt zum Tod führen.
  • Insbesondere Menschen, die draussen arbeiten, sind gefährdet. Im Service Public sind das etwa Gleisarbeiter, Netzelektrikerinnen, Grenzwächter oder Briefträgerinnen.
  • transfair setzt sich dafür ein, dass Arbeitnehmende besser vor Sonne und Hitze geschützt werden.
  • Der Personalverband fordert verbindliche, branchenspezifische Regelungen.

33 Grad in Zürich, 34 Grad in Sion, 36 Grad in Biasca: In den letzten Wochen flirrte die Schweiz vor Hitze. Für Arbeitnehmende sind solche Temperaturen anstrengend bis gefährlich.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO steigt das Unfallrisiko am Arbeitsplatz bei über 30 Grad um 5 bis 7 Prozent. Gründe sind verminderte Aufmerksamkeit, glitschige Hände oder durch Schweiss getrübte Sicht. Hinzu kommen Risiken wie ein Sonnenstich oder Hitzschlag – dieser kann unbehandelt zum Tod führen.

Insbesondere Menschen, die draussen arbeiten, sind gefährdet. Im Service Public sind das etwa Gleisarbeiter, Netzelektrikerinnen, Grenzwächter oder Briefträgerinnen. Aber auch Büroangestellte, speziell Risikogruppen wie schwangere Frauen oder ältere Mitarbeitende, sind gewissen Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel einer Dehydrierung. Zudem leiden Büroangestellte unter Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit.

Höchsttemperaturen und zusätzliche Pausen festlegen

Zwar sind Arbeitgebende in der Schweiz dazu verpflichtet, die Gesundheit ihrer Angestellten zu schützen. Hierzu dienen ihnen die Empfehlungen des Seco oder der Suva für die Arbeit bei Hitze. Gesetzliche Maximal- und Mindesttemperaturen am Arbeitsplatz fehlen allerdings bisher.

transfair setzt sich dafür ein, dass Arbeitnehmende besser vor Sonne und Hitze geschützt werden. Denn eines ist klar: Hitzewellen werden immer häufiger. Allgemeine Empfehlungen reichen nicht mehr aus – es braucht verbindliche Regelungen, die spezifische Höchsttemperaturen am Arbeitsplatz festlegen und definieren, was bei Überschreitung dieser Limiten geschieht. Auch lindernde Massnahmen müssen gefunden werden, etwa zusätzliche Erholungspausen oder Abkühlmöglichkeiten. Das kann rechtlich, aber auch durch die Anpassung der Gesamtarbeitsverträge (GAV) erreicht werden.

Hitze-Regelungen müssen branchenspezifisch sein

Wichtig dabei: Mit Standardlösungen ist es nicht getan. Grenzwächterinnen und Grenzwächter zum Beispiel, die auch in der grössten Hitze Schutzwesten tragen müssen, haben eine ganz andere Ausgangslage als Büroangestellte. Hitze-Regelungen müssen deshalb unbedingt branchen- und bereichsspezifisch sein. 

Branchenübergreifend gilt: transfair dankt allen Service-Public-Mitarbeitenden, die in den letzten Wochen bei Temperaturen von über 30 Grad ihre wichtige Arbeit geleistet haben. transfair hat mit euch geschwitzt und behält die Situation im Auge.