Personalumfrage als Stimmungsbarometer der Mitarbeitenden

Öffentliche Verwaltung

Per­so­na­lum­fra­ge als Stim­mung­sba­ro­me­ter der Mi­tar­bei­ten­den.

Die Bundesverwaltung führt jährlich Personalumfragen durch. Was bringen diese Umfragen? Wie anonym sind die Antworten? Und was passiert mit den Resultaten? transfair liefert die wichtigsten Antworten. Vorneweg: Die Umfragen sind ein wichtiges Instrument sowohl für die Arbeitgeberin als auch für die Mitarbeitenden.

Matthias Humbel

Jeweils im Herbst führt die Bundesverwaltung ihre Personalbefragungen durch – alle drei Jahre eine Vollerhebung, dazwischen Stichproben. Diese Umfragen sind sowohl für die Arbeitgeberin als auch für die Arbeitnehmenden wichtig. Letztere können so in einem anonymen Rahmen auf Probleme hinweisen. Diese Gelegenheit gilt es zu nutzen.

Anonym? Ja, aber …

Wie anonym sind diese Umfragen wirklich? Grundsätzlich kannst du beruhigt sein. Die Arbeitgeberin erhält nur die Auswertung und keine Rohdaten. Auswertungen werden erst erstellt, wenn mindestens zehn Personen teilgenommen haben. Rückschlüsse auf Einzelpersonen sind so nicht möglich. Anders verhält es sich mit den Kommentaren. Diese sind enorm wertvoll, da sie detailliertere Rückmeldungen ermöglichen. Je nachdem, wie sie verfasst sind, können sie aber Mitarbeitenden zugeordnet werden. Der Umgang mit Kommentaren ist daher heikel – und sehr uneinheitlich. Es ist wichtig, dass die Kommentare ausgewertet werden. Diese sollten aber nur einem sehr engen Kreis von Personen zugänglich sein – wie Geschäftsleitung und HR. Leider sehen das nicht alle Ämter gleich: Kommentare werden teilweise weitergeleitet. transfair rät deshalb zur Vorsicht: Achte darauf, dass deine Kommentare keine Rückschlüsse auf dich zulassen!

Die Resultate sind da – und nun?

Die Resultate liegen seit Anfang des Jahres vor – und damit ist klar, was gut läuft und was nicht. Die eigentliche Arbeit beginnt also erst jetzt. Klassischerweise werden die Resultate auf den verschiedenen Stufen ausgewertet und diskutiert – bis hin zur Sektion, die so die Möglichkeit erhält, Probleme klarer zu benennen und Verbesserungsmassnahmen vorzuschlagen. Diese Rückmeldungen fliessen wiederum über die Geschäftsleitung zurück ins Departement und bis zum Bundesrat.

Dieses Vorgehen ist richtig und wichtig. Die Mitarbeitenden haben ein Recht darauf, dass ihre Rückmeldungen ernst genommen werden und dass an den Problemen gearbeitet wird. Die Mitarbeitenden sollen sich – in einem geschützten Rahmen – in diesen Prozess einbringen können.

Und transfair?

Auch transfair hat die Umfrageresultate studiert und diskutiert sie mit den einzelnen Ämtern. Gerade dort, wo die Resultate alarmierend sind, steht der Personalverband in besonders engem Kontakt. transfair setzt sich dafür ein, dass den genannten Problemen nun griffige Lösungsmassnahmen folgen.