Der Personalverband transfair, Sozialpartner der Schweizerischen Post, bedauert zutiefst, dass der Nationalrat gegen den Rat des Bundesrates den Antrag angenommen hat, das derzeitige System des Stopp-Klebers am Briefkasten durch ein umgekehrtes System zu ersetzen. Somit besteht das grosse Risiko, dass das Werbevolumen drastisch abnimmt und gleichzeitig Tausende Menschen, die diese Flyer ausliefern, um ihren Arbeitsplatz bringt. Allein innerhalb der Post sind mehr als 4'000 Personen und fast 1'000 Arbeitsplätze von den Auswirkungen dieser Motion betroffen. Diese Arbeitsplätze dienen sehr oft als notwendige Ergänzung eines niedrigen Lohns.
Nur eine kleine Minderheit der Konsumentinnen und Konsumenten wird auf das neue System umsteigen, da sich das bisherige mit einem Stopp-Kleber bewährt hat und alle Interessen vereint. Der neue Vorschlag, am eigenen Briefkasten einen Kleber mit «Bitte Werbung» anzubringen erscheint reichlich naiv – kaum jemand wird dies tun. Es kann nur Verlierer geben.
Der Personalverband transfair fordert den Ständerat daher auf, an seiner Abstimmung entschieden gegen diesen Antrag zu stimmen und das ganze Paket «zurück an den Absender» zu senden.
Die Damen und Herren der Stände sollten sich bewusst sein, dass neben den zu erwartenden Arbeitslosen auch die Unternehmen, die Werbung platzieren möchten, zu den Verlierern gehören würden. Insbesondere KMU sowie kleinere, lokale Unternehmen würden unter dem Systemwechsel leiden, ebenso die Druckindustrie.
Auch wenn transfair das Umweltziel auf den ersten Blick anerkennt, gilt es doch die Auswirkungen zu berücksichtigen und die Motion Christ ist abzulehnen.