«Ich bin ein offener Mensch»

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«Ich bin ein offener Mensch»

Der ICT-Branchenvorstand vertritt bei transfair die Interessen unserer Mitglieder im ICT-Bereich. Doch wer sind die Menschen hinter dem Gremium? Unsere Interview-Serie macht sie sichtbar. Diesmal im Fokus: Daniel Egger. Im Gespräch verrät er, was ihm als Gewerkschafter wichtig ist.

Marika Schaeren
Illustration: Zwei Comic-Figuren, die am Tisch sitzen und ein Gespräch führen
Ein Portrait von Daniel Egger

„„«Mir ist es wichtig, mit der Gegenseite – wer auch immer das ist – gemeinsam vorwärtszukommen.»

Daniel Egger, Mitglied des ICT-Branchenvorstands von transfair

Daniel, wir sind neugierig auf dich: Kaffee oder Tee? Berge oder Meer? Frühaufsteher oder Nachteule?

Ich mache es kurz: Kaffee, Meer, Nachteule!

Was macht dich aus?

Ich bin vor Kurzem 50 geworden, versuche aber, mir eine kindliche Neugier zu bewahren: Ich bin offen für Neues, und mit mir kann man über jedes Thema diskutieren. Prinzipiell bin ich ein kritischer Mensch, der alles hinterfragt und versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden. In meiner Freizeit fotografiere ich gern oder lerne neue Sprachen.

Hast du ein Lebensmotto?

Sei Kapitän auf deinem Schiff, dann kannst du selber bestimmen, wohin es geht! Ich finde: Man sollte sein Leben selbst in die Hand nehmen, egal ob privat oder geschäftlich.

Gute Überleitung: Seit wann arbeitest du bei Swisscom?

Ich habe direkt nach meiner Lehre als Fernseh- und Radioelektriker dort angefangen. Dieses Jahr feiere ich mein 30-Jahre-Dienstjubiläum.

In welchem Bereich bist du tätig?

Heute bin ich für die Ressourcenplanung und -steuerung im Bereich Netze verantwortlich. Angefangen habe ich als Projektmanager. Das ist das Schöne am Arbeitgeber Swisscom: Die Firma bietet einem viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.

Was bewegt dich in der heutigen Arbeitswelt?

So einiges. Eigentlich sollte ja das sogenannte Servant Leadership mittlerweile der Massstab für gute Führung sein, also die gezielte Unterstützung, Förderung und Anleitung der Mitarbeitenden. Auch eine konstruktiv-kritische Denkweise von Führungskräften wäre wünschenswert. In vielen Fällen sehe ich aber das Gegenteil: Top-down-Anweisungen und eine «Wenn’s-dir-nicht-passt-dann-geh-Mentalität», auch bei Swisscom. Diese Art von Führung hat sogar vermehrt Einzug gehalten. Eine weitere zentrale Herausforderung ist für mich der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) in unserer Arbeitswelt. Diese Entwicklung im Auge zu behalten und die richtigen Schlüsse zu ziehen, betrifft uns alle: Mitarbeitende, Führungskräfte, Gewerkschafter.

Als Gewerkschafter: Welches Thema liegt dir sonst noch am Herzen?

Mir ist es wichtig, mit der Gegenseite – wer auch immer das ist – gemeinsam vorwärtszukommen. Diese Überzeugung lehnt sich an den Lean-Gedanken an, bei dem Unternehmen zum Beispiel nicht versuchen, die Preise ihrer Lieferanten zu drücken, sondern darauf abzielen, gemeinsam besser zu werden.