Angstkultur und psychologische Sicherheit

ICT

Angstkultur und psy­cho­lo­gische Sicherheit

Am 17. September veranstaltete transfair für den Firmenvorstand ICT einen Workshop über Angstkultur. Die Quintessenz: Psychologische Sicherheit ist der entscheidende Faktor für erfolgreiche Teams und Innovation. Fehlt dieses Vertrauen, können Teams nicht effektiv arbeiten. Führungskräfte müssen daher ein Umfeld schaffen, in dem Offenheit und respektvolles Feedback gefördert werden.

Marika Schaeren
Illustration: Zwei Frauen sprechen freundlich miteinander

Ina Goller, Professorin für Innovationsmanagement an der Berner Fachhochschule, führte uns in ihrem anregenden Impulsreferat aus wissenschaftlicher Sicht in die Thematik ein. Sie zeigte auf, dass psychologische Sicherheit laut diversen Studien der Erfolgsfaktor Nr. 1 für ein Team ist und auch der «Klebstoff», der Teams zusammenhält. Wir Menschen brauchen ein Umfeld, in dem wir offen und ehrlich kommunizieren können – ohne Angst vor Ablehnung oder Bestrafung. Dieses Gefühl der Sicherheit ist mehr als nur ein komfortables Umfeld – es ist der Nährboden für Innovation und Entwicklung. Und so auch die Grundlage, auf der Teammitglieder Risiken eingehen, Fehler machen, aus ihnen lernen, Neues entdecken und Leistungen steigern können.

Und wenn die Angst herrscht?

Fehlt die psychologische Sicherheit, können Teams nicht effektiv zusammenarbeiten und stagnieren. Um ein produktives und kreatives Arbeitsumfeld zu fördern, müssen Führungskräfte Verantwortung übernehmen. Dies bedeutet: eine Kultur des Vertrauens, der Offenheit und des respektvollen Feedbacks zu etablieren. Nur so kann ein Team sein Bestes geben und langfristig erfolgreich sein.

„„Psychologische Sicherheit ist die Gewissheit, dass man nicht bestraft oder gedemütigt wird, wenn man seine Ideen, Fragen, Bedenken oder Fehler anspricht.

Amy Edmondson, Sozialwissenschaftlerin an der Harvard-Universität

Was der Innovation im Wege steht

Am Workshop von transfair nahmen Mitglieder aus verschiedenen Bereichen von Swisscom und cablex und aus allen Sprachregionen teil. Als wichtigste Störfaktoren für die psychologische Sicherheit identifizierten sie regelmässige Reorganisationen, übermässigen Leistungsdruck sowie die fehlende Verbindung zwischen Management und Mitarbeitenden. Damit sich Mitarbeitende entfalten und Unternehmen ihr ganzes Potenzial ausschöpfen können, braucht es Teamgeist, ehrliche und transparente Kommunikation sowie ein Management, das Feedback fördert.    

Nächste Schritte

Mit den Erkenntnissen aus dem Workshop wird transfair das Gespräch mit der Konzernleitung von Swisscom suchen. Denn Swisscom sollte ebenso wie der Personalverband an motivierten, angstfreien und gesunden Mitarbeitenden interessiert sein. transfair ist überzeugt: «Menschen müssen wissen, was sie mit Menschen machen, wenn sie Entscheidungen treffen!»